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Glückwunsch, »Frau Többen«!

Seit 5 Jahren an der Hammer Straße



In dem fesch-fröhlichen Laden an der Hammer Straße kann man derzeit ein bisschen Jubiläumsluft schnuppern: Seit fünf Jahren erfreut Andrea Többen ihre Kunden mit einer stilvoll, fair und ökologisch produzierten Produktpalette: klassisch-modern geschnittene Lieblingsklamotten, schönes Schuhwerk und ausgewählte Accessoires. Den Weg zu ihrem eigenen Laden fand die Inhaberin über verschiedene Zwischenstationen: Bevor sie 2006 nach Münster kam, reiste und arbeitete sie ein Jahr in Australien. Dort wurde sie auf die aufblühende Öko-Szene in Cafés und kleinen Läden aufmerksam und nahm das neue Denken mit nach Deutschland. »Frau Többen« wurde zum Inbegriff von globalem Denken und lokalem Handeln.

AWG: Wie möchten Sie die Hammer Straße mitgestalten?

Andrea Többen: Ich wohne selber hier und finde es bereichernd, dass hier mehr kleine, besondere Lädchen entstehen, so dass es hier wieder so etwas wie einen Viertelcharakter gibt. Mein Laden soll die Leute sowohl von außen als auch von innen einladen, besondere Kleidung zu finden. »Frau Többen« lebt den individuellen Charakter eines Inhabergeführten Ladens, in dem man sich wohlfühlt.

(Anmerkung der Redaktion: Seit diesem Jahr ist »Frau Többen« Mitglied der AWG. Wir freuen uns auf frischen Wind!)

AWG: Welche Produkte bieten Sie Ihren Kunden?

Andrea Többen: Von sportlich, verspielt bis elegant findet sich zu jedem Anlass ein passendes Kleidungsstück. Alle Produkte sind von externen Zertifizierungs-Organisationen 100% fair trade und ökologisch produziert. Die Biobaumwolle meiner Produkte trägt entweder das GOTS (global organic textile standard)- oder FAIRTRADE-Siegel oder auch beides.
Konkret heißt das: Die komplette Produktion der Kollektionen ist von der Saat der Baumwolle bis zur Konfektion ökologisch und fair hergestellt. Dies beinhaltet u.a. das Verbot von Kinderarbeit und den  Einsatz von Pestiziden beim Anbau der Biobaumwolle.  Entlang der Produktionskette werden den Arbeitern existenzsichernde Löhne gezahlt und es wird auf einen Arbeitsschutz vor Ort geachtet. Mein Schuhsortiment wird  pflanzlich gegerbt und ist somit sowohl für Arbeiter, Umwelt, als auch Endverbraucher verträglicher als herkömmliche Methoden.
Ich führe in meinem Laden europäische Labels, die in Ländern wie Portugal, der Türkei, China oder Bangladesch produzieren lassen. Ja, Bangladesch und China! Man kann auch zeigen, dass es in diesen Ländern anders geht.

AWG: Wer gehört zur Zielgruppe?

Andrea Többen: Da gibt´s eigentlich keine Altersgrenze– meine jüngste Kundin ist 14, die älteste über 80. Was meine Zielgruppe vereint, sind Leute, die gerne besondere, schöne Kleidung tragen und über ihre Kleidung Persönlichkeit transportieren möchten. Das alles vor dem Hintergrund von fairen Produktionsbedingungen. Letztendlich zahlt man bei mir die gleichen Preise wie für ein normales Markenprodukt.

AWG: Was ist Ihnen bei Ihren Produkten besonders wichtig?

Andrea Többen: Ich möchte zeigen, dass »coole Klamotten« und »ökologisch / faire Produktion« sich nicht ausschließen: Gutes, frisches Design in ökologisch / fairem Kontext!  
Optisch absolut den klassisch-schönen Standards entsprechend, inhaltlich aber viel smarter als die Kleidung von den großen Ketten.

Redaktion: Theresa Jenner


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ÖFFNUNGSZEITEN
Di - Fr: 10:00 - 13:00 & 14:00 - 18:00
Sa: 10:00 - 16:00, Mo: geschlossen

Adresse: Hammer Straße 55
Web: frautoebben.de